„Wünsch dir was, Arnis“ so lautete die Überschrift in unserem regionalen Schleiboten-Blättchen im Zusammenhang mit einem ersten Forum für ein neues Ortskernentwicklungskonzept. Ein großes Wort für eine kleine Stadt. Die umtriebigen Arnisser Bürger wünschen sich viel: Bestand ihrer möglichst künftig mit klimaneutralem Antrieb versehenen Fähre, Mobilität (z. B. Anschluss am Dorf-Shuttle Süderbrarup), Umweltschutz (Blühstreifen am Wegesrand (bin ich sehr dafür)), nachhaltige Energieversorgung (Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden (die es kaum noch gibt)), Touristenlenkung durch Beschilderungen (hups... noch mehr Schilder??)), keine Erweiterung des Parkplatzes am Ortseingang (ist eh kein Gelände mehr vorhanden) und noch viele sinnvolle und unsinnige Dinge mehr. Ein zweites Forum im Mai, Zusammenfassung durch ein – garantiert kostenträchtiges – Hamburger Planungsbüro und last but not least: Beschlüsse der Stadtvertretung, was geht und was eben nicht geht. Immerhin haben die Arnisser kostenfreie Gedanken und Ideen – angefüttert durch Streuselkuchen und Käsehäppchen – beigesteuert. Vielleicht wird dieser ehrenamtliche Einsatz belohnt durch die angepeilten Fördertöpfe?
Neben diesem Ereignis die heutige niederschmetternde Beobachtung: Diverse gelbe Wertstofftonnen wurden (mal wieder) nicht geleert und stehen jetzt gefüllt und beleidigt am Straßenrand. Konsequent weigert sich das Müllfahrzeug an Parkplatzverbot-Ignoranten und Leseschwachen (öffentliches Parkverbotsschild an Müllabfuhrtagen in der Langen Straße) vorbeizufahren (würden sie allerdings schaffen, davon einmal abgesehen, aber deren Gewerbeaufsicht spielt nicht mit). Abgestraft werden sie durch ein Foto der offensichtlich dafür ausgebildeten Müllfahrer, abgestraft werden aber auch die unterwürfig-gehorsamen Restbürger, die jetzt 14 Tage lang ihren Plastikmüll nicht in die (noch volle) Tonne treten können. Bin ja mal gespannt, ob das beim nächsten Abfuhrtermin klappt. Ansonsten befürchte ich Selbstjustiz der aufgebrachten Anwohner, z. B. die Parkfrevler mit ihrem Müll zu bewerfen oder mit Fingerfarbe die Androhung „Auto 'raus, sonst Müll 'rein“ auf die Motorhaube zu schreiben (was bei Leseschwäche allerdings auch nicht hilfreich ist).
Ja, immer was los hier. Ich befolge mal lieber den nervenberuhigenden Rat unseres Familien-Tagesweisheiten-Kalenders: „In einem Terminkalender ist nichts so wichtig, wie eine Stunde Muße im Garten einzuplanen.“
Momentan kämpft die Rapsblüte noch mit ihrem Ausschlüpfen. Ob sie es im Mai geschafft haben wird?
Bis dahin! Ihre Renate Luth.