Arnis im Juni 2024

Der kalendarische Sommer hat uns Mitte diesen Monats auch praktisch beglückt. Das tut bitter not, denn die erste Junihälfte veranlasste die Gäste im Kaufhaus Stolz in Kappeln Winterpullis zu ordern. Regenjacken waren auch im Angebot.

 

Wer sich allerdings in dieser Phase rundum wohl fühlte und offensichtlich weiterhin mit diesem Lebensgefühl noch immer dabei ist, ist die Schneckeninvasion. Wenn sie nicht durch neu ausgelegte Kupfermatten im Nachbargarten das Zeitliche segnen, dann müssten sie eigentlich platzen: Massenhaftes Vertilgen von leckerem frischem Salat, Gurkenpflanzen, Peperoni und sogar Chili. Als Nachtisch wunderschöne Petunien garniert mit Kornblumen. Keine kulinarische Unmöglichkeit schreckt sie ab. Sternekoch Rainer Sass würde sich der Kochlöffel in der Hand umdrehen.

Da lob' ich mir unsere Hausente Daisy  (s. hierzu auch Logbucheintrag Mai 2024), die friedlich liegend frisches Wasser aus dem Napf schlabbert und die über ihr hängende Vogelfutterglocke hypnotisiert, aber ansonsten keine vegetarischen Ambitionen zeigt. Allerdings wirkt sie nach einer versuchten Annährung durch Erpel Donald Duck leicht traumatisiert - sogar vor männlichen Tauben flüchtet sie. Ja, ja, das sind hier so unsere aufregenden Arnisser Geschichten.

 

Was aber über die Arnisser Stadtmauern nach wie vor für Furore sorgt, ist unser hiesiges Europa-Wahlergebnis: Keine AfD-, keine BSW-Stimme. Das nimmt ein Leser des „Schleiboten“ zum Anlass zu hinterfragen: Haben die Bewohner von Arnis kein Tiktok oder sind sie überdurchschnittlich intelligent? Letzteres trifft zu. 

 

Die Folgen der Sturmflut von Oktober 2023 beschäftigt nach wie vor die Gemüter: Ein durch die Wassermassen unbewohnbares Haus soll durch ein neues ersetzt werden, und zwar aufgeständert. Soll heißen, ein Haus auf Stelzen, um gegen künftige Fluten gewappnet zu sein. Und wie immer bei Neuerungen, tun sich die  Angeliter schwer mit ihrem Einverständnis: „Dat heb wi  noch nie nich hat. Mut dat so sien?“ (Übersetzung für unsere anderssprachigen Bundesländler: „Das haben wir noch nie gehabt. Muss das sein?“). Na ja, alternativ dazu sind Warften auch nicht wohlgelitten („Wi sin doch nich von de Westküst" = "Wir sind doch keine Westküstenbewohner"). Wohnschiffe? Und unseren Jahrhundert alten Hausbestand mal eben so aufgeben? Ne, da warten wir lieber auf die angedachte Sturmflut-Pflichtversicherung. Ob Ministerpräsident Daniel Günther einen Euro dazu gibt...? Ok, lieber nächstes Thema:

 

Spendensammlung für den flutgeschädigten Spielplatz hinterm gebrochenen Damm. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (sh:z) prescht vor und überreicht öffentlichkeitswirksam einen 3.000-Euro-Scheck. Dem Kindeswohl gedient. Vielleicht auch eine kleine Anerkennung, weil das Thema Arnis zuverlässig Spalten des Schleiboten füllt. Egal, Hauptsache, wir bekommen die Kids wieder geschaukelt.

 

Über Haus- und Spielplatzproblemen sollte das Thema Instandsetzung der Arnisser Fähre nicht unter den Anleger gekehrt werden. Ups... nein, d a s  Dilemma wollte ich doch erst wieder aufgreifen, wenn diesbezüglich Taten erkennbar sind: 2025, 2026, ...

 

Zunächst auf in den Juli 2024, mit Ihnen? Das würde mich freuen,

                                                                                                                   Ihre Renate Luth.

 

 

P.S.: Vertontes Arnis: Hören Sie einmal unter R.SH.de Gemeindesong rein https://www.rsh.de/gemeindesong 
Das gibt gute Laune!