Arnis im August 2024

Sommerloch war gestern. Im August haben wir den Sommer gelebt, und zwar nicht schlecht. Privilegiert wie wir im Norden in diesen Klimawandelzeiten sind, durften wir es erträglich, unterhalb der uns menschlich mitgegebenen Körpertemperatur genießen: Ein ständiger Mix aus viel Sonne, ab und zu Sonne, gar keine Sonne, aus Wolken, Wölkchen, Wölkeleinchen, aus Sturmböen, starkem Wind, wenig Wind, einem Hauch an Wind und gefühltem Nichtwind, aus Sturzregen, Starkregen, mittlerem Regen, leichtem Nieselregen und Regen, der diesen Begriff nicht verdient. Mit anderen Worten: Ein täglich wechselndes Wetterprogramm, das so manch einen TV-Programmdirektor neidisch gemacht hätte. Man gut, dass die meisten Urlauber in Arnis keine Bade-Freaks sind, sondern sich das Klientel aus positiv gelaunten, anpassungsfähigen E-Bike-Fahrern, Selbstbeschäftigern, Schlafnachholern und einfach nur „auf-die-Schlei-Guckenden“ zusammensetzt.

 

Im Juli-Blog erwähnte ich die „Deichlochstopfung“. Jetzt ist sie tatsächlich reif für ein Foto:

Na, da fällt uns Arnissern doch so manch geschleppter Sandsack vom Herzen und macht demselben Platz für Hoffnung auf geschütztes Wohnen während der nahenden Herbstfluten. Eine inzwischen angeschaffte leistungsfähige Sandsack-Füllmaschine erfüllt uns zusätzlich mit Hoffnung: 2.600 Säcke pro Stunde Füllkapazitäten, also nach Adam Riese gut 43 Säcke pro Sekunde. Ok, an vier Abfüllöffnungen, also bummelig großzügige 10 Säcke pro Sekunde. Das scheint glaubhaft. Jetzt warte ich auf die Patentierung einer Sandsackkanone, die die Dinger von den Fülllöchern bis zum jeweiligen Damm/Deich schießt. Der Muskelkater vom Sandsackweitwurf im Oktober 2023 ist bei den Arnissern immer noch nicht abgebaut, jedenfalls nicht in der Großhirnrinde.

 

Das Hochwasser 2023 hat zwar viel Unheil angerichtet, aber zu unserer aller Überraschung hielt das hinter dem Damm stehende Windtelefon den Flutattacken tapfer stand. Jetzt, in Wetter-Friedenszeiten, liegt die Telefonzelle quer. Warum sie ohne offensichtlichen Anlass schwächelt, weiß nur der Untergrund.

 

Und falls einigen Blog-Lesenden die Geschichte um das gelbe Nostalgieteil absolut nix sagt, wird auf das Buch „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ von Laura Imai Messina verwiesen. Ein bisschen Allgemeinbildung muss sein.

 Zur Allgemeinbildung gehört auch das "WOA". Hallooo? Wacken Open Air-Festival! Und damit von diesem kultigen Flair auch etwas über die Schlei schwappt, wirken zwei entsprechende Dosen ohne Bier, dafür mit Blume als Mauerdeko in unserem Garten. Jaaaa, aber es geht auch ohne Alkohol, sondern dafür mit blühender Natur. Beweisfoto ebenfalls anbei.

 September heißt der kommende Monat... Wolle 'mer 'n reinlasse'? Plattdeutsch war gestern.

 

 

Begrüßen Sie ihn mit mir? Hoffnungsvoll verbleibe ich als Ihre Renate Luth.