Arnis im Januar - Februar 2025

Moin, lange nix voneinander gehört bzw. gelesen. Hoffe, Sie haben sich ohne frustrierende Vorsätze ins neue Jahr katapultiert, fragen sich aber zweifelnd zu Recht: Wird  d a s  das gewünschte positive 2025? Ehe wir – wen wundert's – in Depressionen versinken, möchte ich zur Medizin greifen und sie Ihnen anbieten: Hier ist die Pille der Schlei (nicht zu verwechseln mit Arnis, Perle an der Schlei): Ab 01.04.2025 soll die Schleifähre unser Städtchen wieder mit der großen weiten Welt verbinden! Erste Station: Sundsacker! Schmuck sieht  sie aus, nicht wahr? Einmal durch die Jungmühle Eberhard-Werft gedreht und schon schaukelt sie sich am Anleger warm für ihren Einsatz. Ha, da hat unser beharrlicher Bürgermeister doch kräftiges Schulterklopfen verdient!

Und die 2. Pille ist für die Aussicht auf neues Leben im jetzt noch menschenfreien Fährhaus. Fähre fahren mit leerem Magen verursacht Seekrankheit. Hier warten wir allerdings noch gespannt auf die Zulassung des Medikamentes, also auf das Datum und die Veröffentlichung des wirtschaftlichen Unternehmens. Reicht, dass auch ein Koch mit in der Mixtur ist. Puh, sehen Sie? Deshalb brauchen wir hier die kreative Winterpause!

 

Während die Lindaunis-Brücke im Wettbüro der Renner ist („Erlebe ich ihre Vollendung ja oder nein?“), entpuppt sich die Missunder Fähre III, die es bereits in die Comedy-TV-Abeilung geschafft hat, als Bermuda Dreieck: Steuereuros und Zeitpläne versenkt in der Schlei, Nachschub gewährleistet. Da stehen wir als Arnisser doch stolz da mit unseren Wiedergenesenen, die erfolgreich ihre Reha durchlaufen haben und lassen uns jovial nicht nur vom Schleiboten, sondern auch länderübergreifend von der Dänischen „Flensborg avis“ huldigen. Arnis eben, ist doch klar.

 

Unser Bürgermeister ruht sich nicht aus auf seinen Lorbeeren, sondern ernennt sich zum Rattenfänger von Hameln - Unsinn– von Arnis. Bis die Touristen unsere Miniaturstadt wieder fluten, muss den Vierbeinern, die offensichtlich ein Erbe der hiesigen Flut 2023 sind,  der Rattengaraus gemacht werden. Professionell natürlich, sonst kommen die Naturschützer gleich wieder mit ihrer Mund-zu Schnautze-Beatmung.

 

In unserem Vorort Kappeln hat man mit ca. 1 500 Bürgern (logisch, wir wackeren Arnisser auch  dabei) für die Demokratie demonstriert und sich somit solidarisch erklärt mit Menschen in ganz Deutschland. Mit diesem „Gemeinsam-sind -wir-stark-Gefühl“ marschierten wir hoffnungsvoll und zufrieden in unser Arnis zurück. Ja, richtig was los hier an der Schlei!

Große Anteilnahme gilt dem unerwarteten Ableben des  Kinobetreibers Michael des „Capitols“ in Kappeln. Es gibt Menschen, die sind irgendwie selbstverständlich immer so da und man erwartet auch, dass das so bleibt, erschrickt, wenn es denn anders kommt.

 

Das neben der Trauer-Bestürzung aufkeimende ungute „Wie-geht-es-weiter-Gefühl“ wurde dank der Ankündigung, dass die Ehefrau Carmen versucht, die Kraft zu finden, das Lebenswerk  der beiden weiterzuführen, etwas abgemildert. Das nostalgische Plüschenkino, in dem Popcorn auch im Jahre 2025 ein Muss zur Eintrittskarte ist,  muss in unserer kulturarmen Gegend Bestand haben! Auch dafür würden wir demonstrieren, ganz klar! 

So, nun hatte ich uns so schön von den Dämonen der Depression fort gelockt und jetzt sind wir  durch traurige Gedanken auf dem Weg eines Rückfalls, gar nicht gut. Hach, aber die Aussicht auf Frühling mit all seinen Boten wirkt wie eine gesunde Droge (ja, die gibt's auch).

 Puh, gerade noch die Kurve bekommen! Spätestens bis dahin können Sie ja mal schon die Rosenschere ölen, die Akkus für die Gardena-Sammlung aufladen und über eine Generalüberholung des Rasenmähers nachdenken. Das Frühbeet  schreit „hier bin ich“ und  vielleicht einen Pflanzplan anlegen, damit man seine Pflanzen von rechts nach links und links nach rechts bewegen kann...Gymnastik zum Nulltarif. Na, denn, bleiben Sie gesund  und packen wir es an! Bis Ende April, Ihre Renate Luth